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27.10.2008 20:00 Alter: 17 Jahre
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Politik fällt über Josef Ackermann her

Vor einer Woche sagte der Chef der Deutschen Bank vor eigenen Führungskräften laut Spiegel: „Ich würde mich schämen, wenn wir in der Krise Staatsgeld annehmen würden.“


Der Aufschrei im politischen Berlin kennt keine Grenzen.  Dabei hat der Spitzenmanager schweizer Herkunft recht.  Jeder der so schlecht gewirtschaftet hat und den Hals kurzfristig nicht voll genug kriegen konnte und somit die Zukunft seines Institutes durch seine Gier und Unfähigkeit gefährdet hat, sollte sich tatsächlich schämen.  Die Volks- und Raiffeisenbanken sind der Beweis, daß die Finanzkrise nicht unumgänglich war.

In Deutschland will man aber die Chance nutzen, mehr Einfluß über die Banken gewinnen, da stören Schweizer Tugenden (die früher sicherlich auch deutsche waren).  Man beschwert sich überall, daß Gewinne nicht privatisiert und Verluste sozialisiert werden könnten.  Aber wenn ein führender Manager dem zustimmt, ist es „äußerst bedenklich, unverständlich und unakzeptabel" (Regierungsprecher Steg am 20.10. laut FAZ).  Was ist daran akzeptabel?  Merkel und Steinbrück haben diesen Fond ins Leben gerufen und jetzt wollen sie auch, daß er genutzt wird, daß die Banken sich mit 500 Milliarden EUR bedienen und dafür gefügig werden.  Da stört guter Charakter.

SPD-Chef Müntefering ist natürlich auch dafür, daß man Steuergelder in Höhe von knapp 2 Bundeshaushalten weggibt, ohne daß gefragt wird, ob es sein mußte.  Zitat aus dem gleichen Artikel der FAZ: „Das, was da ausgelöst wird, ist ja gewissermaßen die Diskriminierung desjenigen, der als erster startet.“  Tja, so ist es halt, wenn man schlecht wirtschaftet. - Bei etwas persönlicher Einsicht und Verantwortungsgefühl müßte man diese Hürde überwinden können.  Muß man sich wohl doch schämen, die empfindlich reagierenden Politiker schließen aber von sich selbst auf Manager und meinen, daß diese nicht Manns genug sein könnten, es öffentlich zu tun?

Bei Anne Will wettert laut BILD der Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Röttgen: „Es ist wirklich ein Hohn, dass Herr Ackermann jetzt sagt: Ich verzichte auf den Bonus. Wir argumentieren, dass wir eine Bankenkrise haben, die im Grunde die Welt in den Abgrund führt, und er glaubt auch noch, einen Anspruch auf den Bonus zu haben“, sagte Röttgen in der ARD-Sendung „Anne Will“.  Für Röttgen gilt Sippenhaft, es macht keinen Unterschied ob einer gut wirtschaftet oder auch nicht - armer Rechtsstaat.  Er maßte sich an Herrn Ackermanns ablehnende Haltung gegenüber Inanspruchname von Finanzhilfen durch sein Haus als "schweren Fehler" zu bezeichnen.  Seine Begründung: „Er (Ackermann) nutzt die Situation auch noch, um einen Wettbewerbsvorteil für sein Institut zu machen, und macht es den anderen schwerer, das Angebot in Anspruch zu nehmen.“  Nun gut, wenn ich es besser gemacht habe, brauche ich mich auch nicht zu entschuldigen oder Asche auf mein Haupt zu streuen.  Wenn alle Politiker die Weniger Geld als Herr Ackermann erwirtschaften kein Geld bekämen, würde es wesentlich weniger geben, sie wären verhungert, selbst wenn sie nur einen ausgeglichenen Haushalt erreichen müßten. (beachten Sie zu den Betrügereien rund um den Bundesetat auch unsere Seite Öffnet einen internen Link im aktuellen Fenster Eichel Sparminister? mit dem Untertitel und die große Koalition macht es auch nicht besser). 

Was der (gänzlich zu unrecht) entrüstete Röttgen vergißt, rechnet ihm wenigsten Helmut Markwort, Chefredakteur des FOCUS, an: "Fakt ist, dass Ackermann sein Haus in Ordnung hat und dass die Deutsche Bank kein Kandidat ist für Hilfsaktionen mit Steuergeldern.  Fakt ist, dass die Deutsche Bank selber führend geholfen hat und hilft. Allein für die dramatisch gefährdete Hypo Real Estate stellte die Deutsche Bank zwölf Milliarden Euro Liquiditätshilfe bereit.

Auch beim anderen Problemfall IKB ist Ackermanns Bank als einer der Hauptzahler dabei, mit einem Viertel bis einem Drittel der notwendigen Summe. Auch im Einlagensicherungsfonds ist sie der Höchstzahler."

In dem Haufen der Entrüsteten und Rufmörder kann natürlich auch der evangelische Bischof Huber nicht fehlen.  Laut ekd.de/aktuell übte Huber "massive Kritik am Verhalten von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.  Dass der Bankenchef in einem "Katastrophenjahr" mit Erfolgszahlungen rechne, halt er für ganz verkehrt, auch wenn er diese anderen Mitarbeitern weiterreichen wolle. Der Bonus von Ackermann müsste zur Behebung der Bankenkrise zur Verfügung gestellt werden. "Das ist die einzige Adresse, die ich akzeptieren würde", sagte Huber." so kann man auf der kircheneiegnen Seite nachlesen. Als ob Bischof Huber dazu wirklich eine qualifizierte Meinung abgeben könnte.  Er kann noch nicht einmal weitergeben, was in der Bibel steht - und die sollte er wenigsten kennen und sein Haus in Ordnung halten, eine Verantwortung, die er vor Gott übernommen hat.

 

 

 


 
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