Wie wir schon mehrfach festgestellt haben, sind es bis auf die Hypo Real Estate (EUR 20 Milliarden an Bürgschaften) nur öffentliche Banken, die in Deutschland notleidend sind. Nun gesellt sich auch die Landesbank Baden - Württemberg in die Reihe derer, die mit öffentlichen Mitteln stabilisiert werden muß. Sie soll vom Land Baden-Württemberg, also den dortigen Steuerzahlern, EUR 5 Milliarden an Kapital in Form einer stillen Beteiligung bekommen. Zusätzlich erwartet man, daß die deutschen Steuerzahler über den Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) zwischen 15 und 20 Milliarden an Bürgschaften übernehmen. Es wird sogar von 30 Milliarden gemunkelt. Die größte deutsche Landesbank, die in diesem Jahr noch kräftig expandierte indem sie andere Landesbanken (Sachsen und Rheinland-Pfalz) schluckte, mußte in den letzten Monaten immer mehr eigene Schwächen eingestehen. Im August wurde bei einem Verlust von "nur" 144 Millionen vom Vorstandvorsitzenden von einer Gewinnerwartung für das Gesamtjahr gesprochen. Das Ergebnis der ersten drei Quartale zeigte dann schon einen Verlust von EUR 884 Mio, am 22. berichtet die Welt "Unbestätigten Gerüchten zufolge könnte der Fehlbetrag bis Jahresende auf zwei Mrd. Euro steigen." Dies wird durch die o.a. Forderungen an die Steuerzahler bestätigt.
Die
HSH Nordbank hat jetzt 30 Milliarden vom Soffin zugesichert bekommen.
Es drängt sich wieder die Frage auf, woher Politiker meinen, daß sie durch mehr Regulierung, eine neue Finanzkrise verhindern können, wenn ihre eigenen Häuser (die LBBW ist die größte Landesbank, die HSH Nordbank die neuntgrößte Bank Deutschlands) diejenigen sind, die auf Grund eigener Fehler am meisten Hilfe vom Steuerzahler brauchen.
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